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Liebe Landsleute,
Liebe Freunde Österreichs in der Schweiz,

Vor 65 Jahren, am 26. Oktober 1955, hat das österreichische Parlament das Neutralitäts-Verfassungsgesetz beschlossen. Damit hat Österreich aus freiem Willen und nach 10 Jahren Besatzung seine Position in der Internationalen Gemeinschaft klargestellt. Und so wurde der 26. Oktober zu unserem Nationalfeiertag. 

Heuer dürfen wir auch den 100. Geburtstag unseres Bundesverfassungsgesetzes feiern. Dieses bemerkenswerte Werk angewandter Staatskunst besteht täglich erfolgreich den Praxis-Test.

Seit einem Vierteljahrhundert gestaltet Österreich als Mitglied der Europäischen Union die Geschicke unseres Kontinents aktiv mit, als gleichberechtigter Miteigentümer und Partner. 

Vor einem Jahr – als wir mit dem Landeshauptmann von Oberösterreich und mehreren hundert Gästen den österreichischen Nationalfeiertag im Garten der Residenz gefeiert haben -, konnte niemand ahnen, wie stark der Corona-Virus unser aller Leben beeinflussen würde. Seitdem ist die Welt eine andere geworden, auch für Politik und Diplomatie.  

Vor diesem Hintergrund möchte ich heute auf diesem Wege all jenen danken, die an der Festigung der so facettenreichen Beziehungen zwischen der Schweiz und Österreich mitwirken – ob in Wirtschaft, Regierung, Wissenschaft, Kultur oder Sport. Fast 70 000 Österreicherinnen und Österreicher leben und arbeiten dauerhaft hier, sie leisten einen wertvollen Beitrag zum Wohlergehen der Schweiz. Knapp 10 000 österreichische Pendler/Grenzgänger tragen zur engen Verflechtung des Wirtschaftsraumes Ostschweiz – Westösterreich bei. 

„Krisenfest“ – mit diesem Ausdruck würdigte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga die bilateralen Beziehungen anlässlich des offiziellen Besuches von Bundeskanzler Sebastian Kurz am 18. September 2020. Wir sind längst nicht nur durch erfolgreiches Wirtschaften miteinander verbunden. Als kleine Illustration unserer menschlichen Verbindungen haben wir einige Freunde gebeten, uns ihre Wahrnehmung Österreichs zukommen zu lassen. „Was bedeutet Österreich für mich?“ Das Ergebnis sehen Sie schon heute auf YouTube und ab Montag auf unserer Facebook-Seite.

Wenn wir Österreicher an unserem Nationalfeiertag mit Dankbarkeit und Stolz auf unsere Heimat blicken, tun wir das im Bewusstsein der engen und vertrauensvollen Verbundenheit mit dem „Bruder“ Schweiz. Die letzten Monate haben gezeigt, dass wir auch in der Krise aufeinander zählen können. 

Umgebensein von Freunden – das lässt uns mit Zuversicht in die Zukunft blicken. 

Ursula Plassnik
Botschafterin der Republik Österreich in der Schweiz