Neues Veranstaltungsformat – die ÖGG auf frischen Spuren

Am 15. März 2022 lud die Österreich-Gesellschaft Genf zum ersten Kamingespräch mit Univ.-Doz. DI Dr. Claudia-Elisabeth Wulz, Vorsitzende des CMS Collaboration Board am CERN ein. Das neue Format soll künftig dazu beitragen, die Vielfalt und Expertise der ÖGG-Mitglieder kennenzulernen.

Die vielen in Genf befindlichen internationalen Organisationen, Hauptquartiere von Weltkonzernen und Banken, oder CERN machen Genf zu einem Schmelztiegel von Menschen mit außergewöhnlichen Geschichten!

Die Österreich-Gesellschaft Genf (ÖGG) will künftig in einem kleinen Rahmen die spannenden Aufgaben und Karrieren von besonderen Österreichern in Genf vor den Vorhang holen.

Zum Auftakt erklärte sich Claudia-Elisabeth Wulz bereit, sich einem moderierten Gespräch auf kleiner Bühne zu stellen. Langjähriges Mitglied der ÖGG, ist sie eigentlich gebürtige Kärntnerin und begann bereits während ihres Physikstudiums am CERN zu forschen. Als Sommerstudentin und später als Fellow arbeitete sie dort in der Gruppe des späteren Nobelpreisträgers Carlo Rubbia an der Entdeckung der W- und Z-Teilchen mit. 1986 promovierte sie sub auspiciis an der TU Wien und habilitierte sich 2002 auf dem Gebiet der experimentellen Hochenergiephysik. Sie arbeitet heute am Physikprogramm des LHC im Rahmen des CMS-Experiments, an dem sie auch an der Entdeckung des Higgs-Bosons beteiligt war, wofür der Nobelpreis in Physik 2013 vergeben wurde. Seit 1993 leitet sie eine Gruppe der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und ist aktuell die Vorsitzende des CMS Collaboration Board, des höchsten Gremiums des Experiments, an dem mehrere tausend Wissenschaftler beteiligt sind. Sie hält auch Vorlesungen über Teilchen- und Astrophysik an der TU Wien.

ÖGG Präsidentin Brigitte Lüth (links) im Gespräch mit Claudia-Elisabeth Wulz (rechts)

ÖGG-Präsidentin Brigitte Lüth und Claudia-Elisabeth Wulz plauderten über die Herausforderungen einer wissenschaftlichen Karriere und die Arbeit am CERN.

Claudia-Elisabeth Wulz beantwortete mit Begeisterung die interessierten Fragen der Teilnehmer über die Bedeutung dieser wichtigen Forschungseinrichtung und den Einfluss der Grundlagenforschung für unseren Alltag. Die Diskussion reichte von den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Arbeit des CERNs, politischen Hintergründen zur CERN-Mitgliedschaft bis zu besonderen Herausforderungen von Frauen in der Wissenschaft. Privat entspannt sich Claudia-Elisabeth beim musizieren und in der Natur des wunderbaren, nahen Juras. Den Mitgliedern gefiel das neue Format. Im nächsten Kamingespräch nach dem Sommer soll es um Kultur gehen – so viel sei verraten…