Ausstellung Hubert Scheibl in der Galerie Mezzanin in Genf
Eröffnung am 2. September 2021
(Ausstellung läuft bis zum 30.10.2021)
Die Galerie Mezzanin findet sich im Zentrum des Galerienviertels „Quartier des Bains“ in Genf. Die Galeristin, Frau Karin Handlbauer, hat ihre Wiener Galerie vor etwa 6 Jahren von Wien nach Genf transferiert. Innerhalb dieser Zeit ist Frau Handlbauer zu einer der angesehensten Galeristinnen in Genf geworden und betreibt sehr erfolgreich ihre Galerie in der Rue des Maraîchers, in der sie sowohl internationale Künstler, als auch Schweizer Künstler ausstellt.
Eine Ausstellungsserie von drei österreichischen Künstlern, findet nun mit der Ausstellung „Vienna Accumulation“ des Hubert Scheibl seinen Abschluss. Auf freundliche Einladung der Galerie Mezzanin, waren auch wir von der Österreich Gesellschaft Genf mit dabei.6
Galerie Mezzanin in Genf (© G.Astl)
Blick von außen in die Galerie (© G.Astl)
Auch wenn man Hubert Scheibl nicht kennt, bemerkt man bereits beim Betreten der Galerie und auf den ersten Blick über seine Werke, dass man es hier mit einem Künstler der Extraklasse zu tun hat. Auf den allerersten Blick, erscheinen seine Werke fast spielerisch einfach, leicht und fast beiläufig gemacht. So zum Beispiel seine Werke die an chinesische Kalligraphie erinnern.
Unwillkürlich fällt einem dabei das berühmte chinesische Gleichnis vom Kaiser und dem Künstler ein:
Der chinesische Kaiser bestellt ein Bild beim angesehensten Künstler seines Reiches. Es vergehen die Wochen, die Monate und der Künstler findet immer wieder Begründungen warum das Bild noch nicht fertig sei. Voller Zorn macht sich der Kaiser persönlich zum Atelier des Künstlers auf und stellt diesen zur Rede. Betroffen, geht der Künstler zur Leinwand und malt in einem einzigen, kunstvollen Schwung die wunderbarste Kalligraphie die der Kaiser jemals gesehen hat. Wutentbrannt befiehlt der Kaiser den Künstler in den Kerker zu werfen, hatte er ihn doch solange für dieses simple Bild hingehalten. Der Künstler sieht den Kaiser an, und öffnet die Tür zu einem riesigen Atelier. Der gesamte Raum ist gefüllt mit Skizzen, angefangenen Bildern, verworfenen Kalligraphie. Der Künstler weist mit der Hand in den Raum, sieht den Kaiser an und erklärt ihm: nicht für das letzte Bild braucht es die lange Zeit, sondern für all die Vorbereitungen vorher um den letzten Akt so leicht und einfach erscheinen zu lassen als hätte man es eher zufällig gemalt.
Hubert Scheibl Bilder schauen wirklich sehr „leicht“ gemalt aus- was muss es Zeit und Mühe Kosten über Jahre hinweg zu einem solchen Stil zu entwickeln?
Betrachtet man die Werke Huber Scheibls, sieht man das erstes, dass man mehrmals schauen muss. Bei jeder Passage an seinen Bildern vorbei und vor seinen Bildern erkennt man neue Facetten, eine neue Struktur und eine neue Botschaft. Das interessante an diesen abstrakten Bildern ist ja, dass sich das wirkliche Bild erst im Betrachter folgend. Erst in der Vermengung der bildlichen Eindrücke mit der eigenen Erfahrung und Vorstellung entsteht das eigentliche Bild, das Gefühl dass wir dann wahrnehmen.bemer
Eines der an Kalligraphie erinnernden Bilder von Hubert Scheibl samt Besucherinnen in der Galerie (© G.Astl)
Die Laudatio wurde von Frau Cathérine Hug, Kuratorin des Kunsthaus Zürich gehalten.
Frau Hug wuchs im Jura auf und studierte Kunstgeschichte in Zürich. Über mehrere Stationen (unter anderem Art Basel, Kunsthalle Wien) ist sie schon viele Jahre mit Hubert Scheibl bekannt und hatte bereits in ihrer Wiener Zeit mit ihm zusammengearbeitet. Gemeinsam haben sie auch musiziert – Hubert Scheibl schöpft Inspiration auch aus der Musik, deren Rhythmus er in kraftvolle, farbstarke, fast kalligraphische Zeichen und Bilder transformiert. Obwohl es sich um völlig abstrakte Werke handelt, ist die Körperlichkeit unmittelbar präsent: im großen Format, der Distanz und der künstlerischen Gestik.
In ihrer sehr prägnanten Laudatio ging sie auch auf die Bedeutung des Künstlers für die zeitgenössische abstrakte Kunst ein. Hubert Scheibl hat parallel auch eine Ausstellung in der Wiener Albertina die bis zum 5. Dezember zu sehen ist.
Cathérine Hug, Kuratorin des Kunsthaus Zürich (© G.Astl)
Cathérine Hug und die Galeristin Karin Handlbauer (rechts) (© G.Astl)
Hubert Scheibl, vor seinem selbst erklärtem „Lieblingsbild“ (© G.Astl)
Im persönlichen Gespräch lernt man mit Hubert Scheibl keinen abgehobenen Theoretiker kennen, sondern jemanden der sehr ernsthaft und mit allen Mitteln versucht ein Thema zu bearbeiten, zu erarbeiten. Die Mühen kann man nur erahnen, aber es gelingt ihm ausgezeichnet!
Eines der Bilder der Serie „Echo lake“ mit interessierter Besucherin (© G.Astl)
Ein weiteres Bild der Serie Echo lake- mit einer fast magischen Anziehungskraft (© G.Astl)
Versiertes Vernissagenpublikum der Österreich Gesellschaft in Genf (© G.Astl)
Für die Vernissage wurde sogar der Innenhof umfunktioniert (© G.Astl)
Intensiver Austausch der Kulturspezialisten (© G.Astl)
Ich hab‘ dich im Auge! (© G.Astl)
Die Berichterstatter des OEGG, www.oegg.ch (© G.Astl)
Georg Astl
(© G.Astl)
OEGG
Galerie Mezzanin
63, rue des Maraîchers
CH -1205 Geneva
T + 41 22 328 38 02
geneva@galeriemezzanin.com
www.galeriemezzanin.com
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